Das Kalte Herz – Theater Basel

Ein sehr schöner Auftrag für das Theater Basel: Musik schreiben für das Familienstück 2009/10. Mein Lieblingsmärchen von Wilhelm Hauff – Toll!

Tarrantino’s Filmmusik liebe ich und lasse mich gerne davon inspirieren. Eine Recherchereise in den Schwarzwald nach guter Volksmusik habe ich unternommen, bin aber nur mit dürftigen Fundstücken nach Hause gereist. Passend für dieses durchaus dunkle und düstere Märchen fand ich daher die Roadmoviespur und bastele in diesem Sinne am Soundtrack.

Im Trio mit meinen Schweizer Kollegen Patrick Zosso und Ueli Pletscher spielen wir handgemachte Musik zwischen Tarrantino und imaginärerem Schwarzwaldfolk. Wir sind im Stück integriert, spielen Rollen: großartig der trommelnde Tanzbär (Patrik Zosso) und Ueli mit multiinstrumentalistischer Qualität an – bcl, sax und Accordeon. Eine Ausnahme gibt es: ein Stück für 8 Akkordeone, eine Art Minimal-Komposition. Den Kindern läuft während dieser Szene der Schauder über den Rücken – ein bißchen Grusel gehört zum Geschäft …

Die Vorstellungen sind weitgehend ausverkauft, wir bringen also ein sehr erfolgreiches Stück mit vielen modernen Ansätzen in der Regie (Regina Wenig) auf die Bühne. Das ist gut für die häusliche Theaterbilanz. Daher wohne ich sensationell im Hotel Krafft mit Blick auf den Rhein – ein Haus voller Spirit (Herman Hesse auf erster Station im Exil hat hier seinen Steppenwolf geschrieben). Mit Christoph Marthaler und seinem Team, zur gleichen Zeit mit der Inszenierung von der „Herzogin von Gerolstein“ am gleichen Haus beschäftigt, feiere ich meinen Geburtstag in der Theater-Kantine. Also Inspiration gibt’s reichlich …

Videoteaser:

https://www.art-tv.ch/4885-0-Theater-Basel-Das-kalte-Herz.html

 

Kaltes Herz, Bühnenmusik Martin Lejeune, Theate Basel
Das Theater Basel zeigt ab dem 13.11.2009 das Familienstück „Das kalte Herz“ nach Wilhelm Hauff, in einer Fassung von Regina Wenig.

Gib mir mein Herz zurück. Dein Herz ist mein Herz. Im Schwarzwald hausen zwei
Geister: der finstere Holländer-Michel und das knickrige Glasmännlein. Wie ist es
eigentlich, wenn man zwischen beide gerät? Der arme Kohlen-Munk-Peter. Der eine will sein Herz, der andere möchte, dass er ein besserer Mensch wird. Auch Peters Mama macht sich Sorgen. Denn leider ist da noch das Wirtshaus «Zur aufgehenden Sonne» mit dem dicken Ezechiel, dem langen Schlurker und den Sexy-Schwarzwaldmädels. Überall lauern Wünsche, Sehnsüchte und Versuchungen. Eigentlich will Peter doch nur besser tanzen können als der Tanzbodenkönig. Das Theater Basel bringt eine ganz neue und eigene Fassung dieses romantischen Märchens nach Wilhelm Hauff auf die Bühne. Mit fahrenden Musikanten, Tanzbären und viel Herzblut. Denn ganz am Ende holt sich Peter tatsächlich sein Herz zurück.

Regie: Regina Wenig
Bühne und Kostüme: Barbara Kaesbohrer
Video: Raman Zaya
Musik: Martin Lejeune
Dramaturgie: Martin Wigger
Mit: Illjaz Jusufi, Benjamin Kempf, Laura Kolbe, Katka Kurze, Vincent Leittersdorf, Martin Lejeune, Florian Müller-Morungen, Meret Mundwiler, Lorenz Nufer, Ueli Pletscher, Christoph Rothenbuchner, Patrick Zosso, Christoph Zrenner

www.theater-basel.ch
Premiere 13.11.2009, weitere Aufführungen: 18.11./22.11./28.11./29.11./30.11./1.12./10.12./11.12/13.12./14.12./22.12./23.12./26.12.2019/3.1./10.1.2010

Aufführungsort:
Theater Basel, Schauspielhaus, Steinentorstrasse 7, 4051 Basel, Schweiz