Die Nase, Bühnenmusik Martin Lejeune

Die Nase – Ensemble 9.November

Den Auftrag zur Kompostion der Bühnenmusik erhalte ich vom Ensemble 9. November. Erste Versuche mit Electronica in Kombination mit Naturinstrumenten.

http://www.e9n.de/a1__/repertoire/die_nase.html
DIE NASE

von NIKOLAI WASSILJEWITSCH GOGOL

„Die Nase“ von Gogol, 1835 geschrieben, ist eine theatralische Fundgrube. Sie hat heute nichts von ihrer gesellschaftlichen Brisanz und künstlerischen Bedeutung eingebüßt. Wir begleiten hier einen Menschen auf der verzweifelt komischen Suche nach seiner verschwundenen Nase. Ohne Nase ist das Gesicht verloren, ohne Schatten ist der Mensch seelenlos. Die Nase, ein Sinnbild, modern gesprochen, für Identität des Menschen. Der Protagonist betrachtet Anerkennung und Aufstieg in der gesetzlich festgelegten Rangordnung, in der er sich befindet, als wichtigstes Ziel seines Daseins. Als dieser dann noch zusehen muß, wie seine Nase gesellschaftlich schneller aufsteigt, als er selbst, gerät er in eine obsessive Verzweiflung, die die groteske vorantreibt.
Sein oder nicht Sein, Nase oder nicht Nase, ist das hier die Frage? Mit einem skurillen Lächeln verdeutlicht Gogol, mit Spott und Spaß, den nasealen Werdegang des Spießers und Moralisten. Wie mit der Kamera werden die Stationen des normal- surrealen Sinnbilds der abhanden gekommenen Nase ins recht/schräge Licht gerückt.

Die Nase, Martin Lejeune Bühnenmusik, Ensemble 9. November

 

Presse:

Frankfurter Neue Presse

„Eine abstruse Handlung, die die Leser parodistisch an die verlorenen Schatten („Peter Schlemihl“) und Doppelgänger der phantastischen Romantik aus Gogols Zeiten erinnert…Christián Lehmann Carrasco (Kowaljow), Hanna Linde (Erzählerin), Ragnar Freidank (Barbier, Arzt) und Lili König (Sängerin) bringen ihre schönen Talente ein, wenn sie die Dialoge als sprunghafte Zeichenpartitur inszenieren: mal hängend und wippend an Bungee-Seilen, mal im „Boot“ auf der Newa, oft im verbalen Duell.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Die Inszenierung zerlegt den Text in 13 bunte Bilder voller absurder Komik, verschmilzt, wie es für das Ensemble typisch ist, Elemente aus Oper, Ballett, Schauspiel und Musical. Sogar Elvis tritt auf und trällert in aberwitziger Choreographie „Are you lonesome tonight“, während die Nase über die Bühne schwebt. Ein munteres Crossover, das sich in der von Martin Lejeune eigens komponierten und aus Versatzstücken von Oper bis Jazz arrangierten Musik noch eimal aufs schönste spiegelt… Den surrealen Aspekt unterschreichen die futuristischen, von Wilfried Fiebig entworfenen Kostüme.“
Die Nase, Bühnenmusik Martin Lejeune