Trip To India – No Problem Tea and Boat
Im Februar bin ich mit einigen Kollegen(innen) vom Trottier Dance Collective nach Indien gereist. Wir haben insgesamt einen Monat in Varansi verbracht.
Dort haben wir mit indischen Musikern mehrere Konzerte gespielt, ein Fusion von europäischem Jazz mit klassischer indischer Musik.
Außerdem hatte ich im International Music Center Ashram fast jeden Tag Unterricht in Indischer Slide Gitarre (Mohan Veena) und klassischer indischer Musiktheorie bei meinem Guru Siddartha Banerjee. Die Mohan Veena ist eine Mischung aus Lapsteelgitarre und Sitar mit insgesamt 21 Saiten. Das Instrument hat einen einzigartigen Klang, ich freue mich darauf das hierzulande im theatralen Kontext bald mal einzusetzen.
Um die nordindische Musik auch nur annähernd zu beherrschen, müsste ich viele Reisen hierher unternehmen – aber auch ohne den Anspruch in dieser Disziplin zu punkten, ist die Inspiration für meine Musik sehr reichhaltig.
Die Reise hat mich tief beeindruckt und nachhaltig geprägt, ein sehr heilsamer (täglich Yoga um 8h früh, kein Fleisch, kein Alkohol) und auch spiritueller Prozess. Varanasi ist eine uralte Stadt (der älteste Tempel 7500 Jahre alt) und außerdem das spirituelle Zentrum für den gläubigen Hindu. Ich habe viele ausgesprochen gute Menschen kennengelernt und wertvolle Freundschaften geschlossen. Die über 5000 Jahre alte indische Musiktradition ist hier sehr lebendig und wird im täglichen Zyklus von Ragas ab morgens früh bis Sonnenuntergang praktiziert. Die Rolle der Musik ist rein spirituell, Eitelkeiten wie man sie andernorts leider nur zu häufig begegenet, fehlen hier völlig – schlecht für’s Karma!
Nicht nur Jazzmusiker interessieren anscheinend sich für Varanasi – die Engländer nannten sie Benares (Stadt des Lichts), Sven Väth war zur gleichen Zeit wie wir dort …