Duo Schmidt/Lejeune – Vernissage „Gesten“

Martin Lejeune – Theremin/Kontrabaß/Electronics

Frank Willi Schmidt – Singende Säge/Kontrabaß

Performance zur Eröffnung der Ausstellung „Gesten“ im Museum für Kommunikation.

Martin Lejeune und Frank Willi Schmidt arbeiten seit den 90er Jahren im Bereich Bühnenmusik zusammen: Shockheaded Peter, Carmen, West Side Story, Hair für das Schauspiel Frankfurt;

Blues Brothers, Spamalot, Cabaret, Grease und Zucker bei den Luisenburgfestspielen.

Beide sind gefragte Multinstrumentalisten. Anläßlich der Vernissage zur Ausstellung im Frankfurter Museum für Kommunikation „Gesten“ werden sie sich im Speziellen in ihrem musikalischen Beitrag mit dem Thema „Gesten“ auseinandersetzen.

Gesten sind in der musikalischen Kommunikation unerläßlich. Schon der gemeinsame Einsatz eines Musikstückes beginnt mit einem entsprechenden Zeichen. Die Agogik (Tempogestaltung), die Dynamik, die melodische Phrasierung, kurz gesagt die gesamte Dramaturgie eines Musikstückes sind ohne unterstützende Gestikulierung kaum denkbar.

Interessant erscheint in diesem Zusammenhang auch die Auswahl der Instrumentierung: Theremin und singende Säge. Das Theremin ist das einzige Instrument, das ohne Berührung, quasi ausschließlich gestikulierend bespielt wird. Die Bewegungsmuster eines Thereminspielers sind vergleichbar mit dem Taktschlag eines Dirigenten.

Ebenso exotisch erscheint die Singende Säge: Ursprünglich ein Werkzeug, durch fachgerechte Bespielung mittels einem Geigenbogens, zum Musikinstrument mißbraucht, ist das klangliche Pendant zum Theremin, ganz ohne elektronische Schaltkreise.

Möglicherweise hat sich auch Leon Theremin bei der Erfindung seines Instrumentes durch diesen sehr markanten Klang inspirieren lassen. Bemerkenswert ist der gemeinsame historische Rahmen: Quellen belegen das Auftreten beider Instrumente erstmalig in den 20er Jahren des vergangen Jahrhunderts.

„Das Theremin (auch: Thereminvox, Thereminovox, Termenvox, ursprünglich Aetherophon) ist ein 1920 erfundenes elektronisches Musikinstrument. Es ist das einzige verbreitete Musikinstrument, das berührungslos gespielt wird und dabei direkt Töne erzeugt. Sein Name geht auf den Erfinder, den Russen Lew Termen, zurück, der sich in den USA Leon Theremin nannte.

Beim Theremin beeinflusst die elektrische Kapazität des menschlichen Körpers ein elektromagnetisches Feld. Dabei steuert die Position der Hände gegenüber zwei Elektroden („Antennen“) die Stärke der Veränderung. Die sich ändernde Schwingung des Feldes wird verstärkt und als Ton über einen Lautsprecher ausgegeben. Obwohl das Theremin in vielerlei Hinsicht eine Pionierrolle im Instrumentenbau einnahm, blieb sein Gebrauch auf musikalische Nischen beschränkt. Dabei kam es in so verschiedenen Bereichen wie neuer Musik, Science-Fiction-Filmen und experimenteller Pop-Musik zum Einsatz. Erst seit den 1990er Jahren hat es sich etwas popularisiert.“ (Quelle Wikipedia)

„Bei der Singenden Säge wird die Tonhöhe durch Biegen des Sägeblatts verändert. Aufeinanderfolgende Töne werden durch ein mehr oder weniger wahrnehmbares Glissando verbunden. Die Schwingung des jeweiligen Tons kommt einem Sinuston nahe. Der Klang erinnert an den menschlichen Sopran oder an ein hohes Pfeifen.

Der Ursprung des Instruments ist unklar, jedoch wird angenommen, dass die Spieltechnik unabhängig voneinander in mehreren Regionen, unter anderem in Skandinavien und Südamerika, entwickelt wurde.

Der Schauspieler und Komiker Leon Weaver, Teil der „Weaver Brothers“, erlernte die Singende Säge im Jahr 1902 und brachte das Instrument im Jahr 1919 erstmals auf eine Vaudeville-Bühne.“

Beide Brüder tourten erfolgreich mit ihrer Show durch die USA und Europa.

In den 1920er und 1930er Jahren war die Singende Säge ein Modeinstrument und wurde in den USA in Skiffle-Bands und in Europa in vielen Salonorchestern[3] und zum Teil in Filmen eingesetzt.„ (Quelle Wikipedia)

Fotos: Jens Braune del Angel
http://www.jens-braune.de